Das „Blame Game“ gehört in der Politik ebenso wie der Wahlkampf in der Demokratie zum Alltagsgeschäft. Im Tagesgeschäft des Handels mit Lebensmitteln ist das Schlechtmachen des Mitbewerbers eher selten bis ungewöhnlich.
Wenn überhaupt nehmen sich Verbraucherschützer dieses Themas an. Aktuell ist dies der Fall anlässlich der Wahl der Mogelpackung des Jahres 2019 durch die Verbraucherzentrale Hamburg. Diese verzeichnen nach eigenen Angaben in den vergangen Jahren einen stetigen Anstieg von Beschwerden. Zugenommen hat auch die Teilnehmerzahl für die Online-Abstimmung zur Wahl der Mogelpackung des Jahres, bei der rund 43.000 Stimmabgaben gezählt wurden.
Platz 1 sicherte sich dieses Jahr die Pasta-Kombipackung Miracoli, ein Produkt des US-Lebensmittelmulti Mars Incorporated, deren Produktmanager offenbar beiläufig vergessen haben, dass es Zeiten gab, dass zu dem Fertiggericht einst auch Parmesankäse in der Packung enthalten war. Immerhin habe man den Preis stabil gehalten, dafür aber großzügig auf den Käse verzichtet.
Die Ergebnisse im Überblick:
Platz 1.: „Mirácoli“ von Mars mit 15.749 Stimmen (36,6 Prozent)
Platz 2.: „100 % Bio Direktsaft Karotte“ von Hipp – 13.934 Stimmen (32,4 Prozent)
Platz 3.: „Rama Unser Meisterstück“ von Upfield mit 6.329 Stimmen (14,7 Prozent)
Platz 4.: „Darkmilk“ von Milka mit 3.723 Stimmen (8,6 Prozent)
Platz 5.: „Frosties“ von Kellogg mit 3.309 Stimmen (7,7 Prozent)
Warum und weshalb jene Produkte zur Wahl standen begründet die Verbraucherzentrale ausführlich in ihrer Shortlist zur Abstimmung. Durchaus lesenswert aufgrund der Paradebeispiele über die Findigkeiten von einschlägigen Branchengrößen im Bereich der Lebensmittelhersteller, mittels Neugestaltung von Verpackungen und deren Inhalte teils üppige Preissteigerungen zu kaschieren…
Text: Manfred Tari
Bilder: Verbraucherzentrale Hamburg