Delinale goes Reeperbahn: Das Dortmunder Food-Festival macht in diesem Jahr einen Abstecher in die Hansestadt Hamburg. Unter der Überschrift „Food For Live“ diskutieren verantwortliche Festival-Foodies die Trends sowie der Dos and Don’ts der Open Air-Verköstigung.
Am 20. September steigt die Sause, die als Statthalter für die diesjährige Ausgabe der Delinale steht. Unter der Überschrift „Food For Live“ treten auf dem Reeperbahn Festival 2019 ausgewählte Fachkräfte europäischer Musikfestivals zu einer Gesprächsrunde über die Verköstigung auf einschlägigen Freiluftveranstaltungen an.
Mit von der Partie sind Najma Souroque vom We Love Green in Paris, Lawrence Simmons vom Paleo in Nyon in der Schweiz, Sven Klein vom Team 412, zuständig unter anderem fürs Summer Tale Festival sowie Hurricane, Ed Sheeran in Prag und diverse weitere Festivitäten.
Auch wenn die Stamm-Moderatoren der Delinale in Person von Peter Erik Hillenbach und Michael Westerhoff diese Saison pausieren, so werden sie immerhin würdig durch Steve Blame (Fame of MTV, Buchautor) vertreten werden. Steve zur Seite steht zudem kein geringerer als Ole Plogstedt (Rote-Gourmet-Fraktion), Tourkoch von u.a. Toten Hosen und Jan Delay und Supporter der Delinale seit der Erstausgabe 2014 in Dortmund.
Für die Fachbesucher des Reeperbahn Festivals gibt es am Freitag, den 20. September, eine erste Runde samt Tastings. Die Festivalbesucher haben die Chance, das gleiche Aufgebot von 18:15 bis 19:00 Uhr auf dem Future Playground des Reeperbahn Festivals auf dem Heiligengeistfeld in Sichtweite des Millerntor Stadiums des FC Sankt Pauli zu genießen.
Die geladenen Sprecher und Sprecherin referieren über das kulinarische Inventar ihrer Veranstaltungen, ihre Anstrengungen dieses zu Wege zu bringen und natürlich darüber, was auf besagten Festivals in Sachen Speisen und Getränke geboten wird.
Allen Annahmen zum Trotz hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Das Paleo, idyllisch gelegen am Genfer See, bietet für alle Interessenten von konzertanten Darbietungen von Interpreten wie Lana Del Rey, The Cure oder TwentyOnePilots mit über 120 Food-Ständen ein Füllhorn kulinarischer Abwechslung.
Lawrence Simmons, selbst eingelernter Koch, zeichnet sich verantwortlich für den Streifzug durch rund siebzig verschiedene Küchen, die auf dem Food-Court des Paleo Festivals unter den Namen „Village Du Monde“ vertreten sind.
Bleibt noch zu erwähnen, dass es auf dem Paleo Festival Restaurants mit drei Gänge-Menüs sowie üppige Weinkarte gibt, ganz zu schweigen, dass die Hauptbühnen jeweils mit einer eigenen Backstage-Bar ausgestattet sind, die tatsächlich Cocktails und Long Drinks servieren, die jeden Vergleich mit einer gepflegten Cocktail-Bar für Kenner dieses Metiers standhalten können.
Najma Souroque vom We Love Green berichtet über das Food-Konzept dieses Festivals, das Franco-typischer nicht sein kann. So entscheidet wer und was auf diesem Festival serviert wird eine Jury bestehend aus Gastro-Kritikern und Food Journalisten.
Die gesetzten Auswahlkriterien sind anspruchsvoll und beinhalten Aspekte wie die Verwendung von lokalen und/oder organischen Lebensmitteln, Öko-Bilanz, Preis-Leistungsverhältnis sowie Angebotsvielfalt. Obendrein wird das Aufgebot von über 50 teilnehmenden Restaurants von Ecotable, einer Organisation für die Zertifizierung von nachhaltigen Restaurants in Paris, kontrolliert.
Sven Klein vom Team 412 ist gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Matthias Graf für das gastronomische Programm des Summer Tale-Festivals in der Lüneburger Heide zuständig. Das Boutique-Festival ist zwar nicht ganz so groß wie das Paleo in Nyon oder das Pariser We Love Green, dafür aber nicht minder anspruchsvoll, wer oder was den Besuchern bei dieser Veranstaltung an Speisen und Getränken auftischt bzw. aufgetischt wird.
Bereits zuvor gab Klein zu Protokoll, dass alleine die Recherche im Umland des Festivals nach in Frage kommenden Food-Anbietern über ein halbes Jahr in Anspruch nahm.
Kurzum, jenseits der allen voran in Deutschland auf Musikveranstaltungen oftmals gebotenen Kombi-Packung von Pizza vom Blech, Bretzeln und der allseits beliebten Champignon-Pfanne gibt es neue Maßstäbe zu entdecken, die Appetit machen auf das, was seitens der zuvor genannten Festivals geboten wird. Dass das Reeperbahn-Festival diesem Ansinnen informativ Vorschub leistet, kommt auch nicht von ungefähr und bedarf ebenso der Würdigung, wie die kulinarisch-gastronomischen Anstrengungen besagter Musikfestivals.