Rechtzeitig zur Halbzeit 2019 erscheint der Food Report 2020 von Hanni Rützler. In schöne Worte gefasst definiert der Report anhand von vier Thesen jene Trends, die aus Sicht der Autorin in 2020 Essvorlieben und Trendkost ausmachen sollen.
Gleich zu Beginn des zweiten Absatzes der Pressemitteilung wird Rützler mit einem Axiom zitiert, wonach der Mensch nicht mehr nur das ist, was er isst, sondern der Mensch immer mehr auch das ist, „was er bewusst nicht isst.“ Dies trifft zumindest auf jene kulinarische Mitte zu, deren Entscheidungsspielraum bei der Auswahl des Essens größer ist als jener Teil der Bevölkerung, die ihre Lebensmittel für den täglichen Bedarf hauptsächlich über eine Tafel beziehen.
Allzeit „Snacking“
So erwartet die Ernährungswissenschaftlerin für das kommende Jahr, dass Snacks traditionelle Mahlzeiten ablösen werden und prognostiziert das „Ende der Mahlzeiten (wie wir sie kennen).“ Anstelle dessen geht Rützler in diesem Zusammenhang von einer „Snackification der Esskultur“ aus, wonach die „Dreieinigkeit von Vorspeise, Hauptgang und Dessert“ Platz macht für kreativere und offenere Essmöglichkeiten. Demnach fallen Frühstück, Mittagessen und Abendessen kleiner aus, während der Happen für Zwischendurch an Bedeutung gewinnt.
Als weiterer Themenschwerpunkt wird der Oberbegriff „Eating Art“ angeführt, wonach „Künstler und Designer Food als Kommunikationsmittel“ nutzen, um einen Beitrag zu leisten, Esskultur mitzugestalten und die Lebensmittelproduktion zu verändern.
Neuerdings „Mindset: Obst und Gemüse aus den Metropolen“
Ebenfalls im Kommen sind „Urban Food“ sowie „Beyond Plastic“. Dabei geht Rützler davon aus, dass die Zukunft der Nahrungsmittelversorgung in der Stadt liegt und dass die Lebensmittelbranche nicht darum herumkommt, Anstrengungen hinsichtlich der Vermeidung von Plastikmüll zu unternehmen.
Hauptzielgruppe für den Food Report 2020 ist in erster Linie ein Fachpublikum aus der Lebensmittelbranche und der Gastronomie. Zu diesem Zweck kreiert die Rützler auch schon mal stellvertretend für Umschreibungen wie „Mini-Mahlzeiten“ neue Begriffe wie „Mima“ oder verweist zu Unterstützung auf Marktstudien. Der Report umfasst 120 Seiten und kostet 150 Euro, Herausgeber ist das Zukunftsinstitut.at in Kooperation mit der Lebensmittel Zeitung, gv-praxis und foodservice (dfv Mediengruppe)…