Beste Referenzen und vorgeschlagen von höchster Stelle: Die Französin Catherine Geslain-Lanéelle bewirbt sich für das Amt der Leitung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen. Nominiert seitens der französischen Regierung sowie der Europäischen Union im Oktober 2018, ist die Agrarwissenschaftlerin eine von vier Kandidaten für den Spitzenjob.
Seit Ende der achtziger Jahre ist Geslain-Lanéelle in leitender Funktion in einschlägigen Ministerien und Behörden tätig. Nun berichtet der Guardian unter Berufung auf ein internes Protokoll Einzelheiten zu ihrem Bewerbungsgespräch am 15. Mai beim US-Landwirtschaftsministerium. Danach bewerten die Amerikaner, dass die Bewerbung von Geslain-Lanéelle durchaus im Interesse der Agrarpolitik der USA sei.
So heißt es unter anderem in dem Dokument über die Kandidatin: „Sie wird den Standpunkt der EU zur Biotechnologie und zu genetisch veränderten Organismen nicht verteidigen. Das ist nicht das, was die Landwirtschaft braucht. Sie wird ein globales Projekt verteidigen, das US-Interessen einbezieht.“
Im Falle ihrer Berufung stellte Geslain-Lanéelle bei dem persönlichen Vorsprechen zudem in Aussicht, einen amerikanischen Stellvertreter für die Leitung der Organisation zu nominieren. Der Chinese Qu Dongyu, einer ihrer Gegenkandidaten, nimmt laut Guardian eine umweltfreundlichere Position ein.
Entschieden wird die Wahl während einer Konferenz von mehr als 190 Mitgliedsländern am 22. – 29. Juni in Rom, dem Hauptsitz der Organisation. Bisher hat der brasilianische Ökonomen José Graziano da Silva seit 2011 das Amt inne…
Text: Manfred Tari