Die außerparlamentarische Opposition für Agrar- und Ernährungspolitik hat einen Namen: „Wir haben es satt“ ist eine Initiative und Bündnis zugleich, welches bereits zum neunten Mal in Berlin zur Teilnahme an der Großdemonstration „Wir haben Agrarindustrie satt!“aufruft.
Wenn vom 18.-27. Januar die „Grüne Woche“ in der Berliner Messe stattfindet, haben die Akteure von „Wir haben es satt“ ihre ersten Programmpunkte bereits absolviert. Los geht es am 16. Januar mit der Enthüllung eines Mahnmals vor dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung. Bei dem Objekt handelt es sich nach Angaben der Veranstalter um das „weltweit kleinste Agrar-Mahnmal“. Es veranschaulicht im Maßstab 1:87 die ungerechte Verteilung der Subventionen in Deutschland. Danach vereinnahmt das „obere Prozent der Empfänger ein Fünftel der EU-Agrarsubventionen in Milliardenhöhe“, während rund hunderttausend kleine Landwirte gerademal sechs Prozent der Fördermittel erhalten.
Für den 18. Januar ist im Zentrum für Kunst und Urbanistik ab 18 Uhr die „Schnippeldisko – Topf, Tanz, Talk“ geplant. Vorgesehen ist die Aufbereitung von 1,5 Tonnen „ungewolltes Gemüse – zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn“ von regionalen Bauernhöfen zu einer veganen Suppe. Ferner gibt es verschiedene Gesprächsrunden, die von den Organisationen UnKonzerned – Stop Bayer Monsanto, Guerilla Architects, Slow Food Youth Deutschland und Save Our Seeds bestritten werden. One Drop, DJ Party Cloudy Jr. und Katzenohr! nehmen sich der Hintergrundmusik an.
Angemeldet für 10.000 Teilnehmen steigt am 19. Januar ab 12 Uhr am Brandenburger Tor die Großdemonstration „Wir haben Agrarindustrie satt!“. Vorab gibt es eine Trecker-Demo mit Fahrtziel zur Agrarministerkonferenz im Auswärtigen Amt, wo gegen 10:30 die Übergabe einer „bäuerlichen Protestnote“ an Julia Klöckner, der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, vorgesehen ist.
Im vergangenen Jahr nahmen nach Angaben der Veranstalter 33.000 Teilnehmer an der Demonstration teil, deren Hauptanliegen es ist, für eine „bäuerliche Landwirtschaft mit mehr Umwelt-, Tier- und Klimaschutz“ zu demonstrieren…